Küken ohne Furcht

Neu zugezogene Modelle

Der Park den ich als alternativen Fotospot immer mal wieder besuchte, bot mir eines Tages im Sommer besondere Gelegenheit. Es gab einen neuen Zuzug. Ein Nilganspärchen besuchte immer wieder das Gewässer und es schien abzuwägen ob dieser Platz wohl familientauglich sei.

Das Beste an ihnen war, dass sie bereitwillig Fotos von sich machen ließen. Ich hofft sehr das sie hier ihren Nachwuchs großziehen werden. Denn solch tiefenentspannte Nilgänse waren mir bisher nicht untergekommen.

Anders als die anderen…

Normalerweise ist diese Vogelart recht schüchtern was den Modeljob angeht. Nicht so diese beiden. Ich hoffte inständig dass sie für ihre Familienplanung im nächsten Jahr diesen Teich auswählen. Ich konnte die beiden noch bis in den Spätsommer immer wieder antreffen. Im Herbst waren beide Vögel nicht mehr im Park zu finden.

Küken in Sicht!

Im zeitigen Frühjahr bemerkte ich auf einer der umliegenden Weiden immer wieder eine sehr wachsame Nilgans. Ein paar Tage später sah ich, weit entfernt, wie die Nilgänse fünf Küken den langen Weg von ihrem Versteck in dem sie gebrütet hatten, zu dem Teich im Park führten.

Erst nach einer Weile kam ich wieder in den Park und entdeckte die Nilgansfamilie am Ufer in der Sonne sitzen. Das ist die Gelegenheit. Langsam näherte ich mich der kleinen Familie. In einigen Metern Abstand verweilte ich und beobachtete ihr Verhalten. Aber ich konnte keinerlei Aggressivität oder Unbehagen mir gegenüber feststellen.

Ich verließ den Platz und kam am nächsten Nachmittag erneut an den Teich. Energisch verteidigte eine der beiden Nilgänse ihre Familie und jagte alles weg was Federn hatte und nur in die Richtung der Kleinen kam. Ich konnte mich jedoch nähern, ohne von ihnen beachtet zu werden. Ich verringerte den Abstand ein wenig. Aber auch jetzt blieben die Nilgänse friedlich. Ich verließ erneut den Teich und kam am nächsten Morgen mit Kamera wieder.

Tiefenentspannte Federbälle

Langsam bewegt ich mich auf die Familie zu und machte erste Bilder. Am dritten Tag versuchte ich mein Glück und beschloss, wenn die Tiere immer noch so friedlich waren, näher heranzugehen. Die Eltern wachten im Hintergrund darauf, dass sich keine Wasservögel ihren Jungen näherte.

Mich ließen sie ohne eines Blickes zu würdigen herankommen. Die Küken lagen dicht gedrängt beisammen und knabberten hier und da einen Grashalm in Sitzreichweite. Die Kleinen sahen gelangweilt zu mir herüber machen aber keine Anstalten aufzustehen. Ich legte mich auf das Gras und robbte noch ein wenig näher und beobachtete die Federbälle.

Langsam brachte ich meine Kamera in Position und machte Fotos aus kurzer Distanz. Das Klicken der Kamera ließ die Küken zwar zu mir sehen, aber alle bleiben weiter liegen.

So verging eine ganze Weile. Nach und nach senkte ein Küken nach dem andern den Kopf und döste ein. Selbst das Küken das mir am nächsten war, schien mich gar nicht mehr wahrzunehmen. Es schloss die Augen und schlief direkt vor meinem Objektiv ein. So entstanden wunderschöne Bilder.

Das zeigt auch, wenn man sich Zeit nimmt und nichts überstürzt bekommt man besondere Momente in der Natur geschenkt.

Dass das Küken direkt vor mir einschlief, war für mich der Beweis alles richtig gemacht zu haben. Denn einen größeren Vertrauensbeweis, als vor mir einzuschlafen, konnte mir das Nilgansküken nicht geben.

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